Samstag, 25. Dezember 2010

Zum Weihnachtsfest - der berühmte Feuertopf

In China sind Festspeisen wahrhaftige Gaumen- und Augenfreuden. Schöne Tafeln mit vielen Speisen lassen im ersten Moment nur erahnen, was da bald den Gaumen berührt.

Eine Variation von unterschiedlichen Gewürzmischungen und Saucen sowie speziell gewürzte Tofustreifen.

Eine der berühmten Speisen ist der Feuertopf. Dieses Gericht ist in ganz Asien verbreitet. Das erste Mal genoss ich Feuertop (Steam Boat oder Hot Pot oder Fire Pot 火锅 ) in Malaysia in den Cameron Highlands. Dort war es für Malayische Verhältnisse mit knapp 21°C etwas kühl. Was lag also näher, als dort Steam Boat zu geniessen um den Körper zu wärmen. Das ist auch das Ziel des Feuertopfes. Gerade in den kalten Bereichen Asiens wie der Mongolei ist der Feuertopf sehr beliebt. Das kalte und trockene Klima soll durch den Feuertopf ausgeglichen werden. In Malaysia ist der Anteil an Fisch und Meeresfrüchten deutlich höher als z.B. in der Mongolei, wo bekanntermassen eher wenig Fisch gegessen wird. Gerade im Norden ist Lamm/Ziege und Rind äußerst beliebt.

In der Provinz SiChuan ist der berühmte SiChuan Pfeffer (auch Zitronen- oder Orangenpfeffer) genannt ein wichtiger Teil des Gerichtes. Hier macht er neben anderen Gewürzen den wichtigsten Teil des Feuertopfes aus.

SiChuan Pfeffer wirkt auf den Lungenbereich stark wärmend und leicht trocknend. Die Gewürzmischungen aus China enthalten meist: Chili (Lunge erhitzend und Leber erhitzend) Sojabohnen-Sauce (Magen/Milz), Ingwer (Magen / Lunge), SiChuan Pfeffer (Lunge), Zucker (Magen/Milz), Zwiebel (Lunge/Darm), Knoblauch (Leber) und Öl (Milz).

In so einer Mischung ist immer ein Yang Überschuss vorhanden. Dieser Yang Überschuss ist nur für Menschen mit einem Yang Überschuss (Yin Defizit) von vornherein problematisch. Wer bereits zuviel Yang im Körper hat (immer das Gefühl von zu viel Wärme im Körper, ständiger Durst auf kühle oder kalte Getränke) sollte einen solchen Hot Pot meiden. Menschen, die ein Yang Defizit (Yin Überschuss) haben, dürfen gern öfter einen Hot Pot geniessen. Besonders wichtig ist jedoch, dass die Leber geschont wird. Gerade durch Chili und Knoblauch wird die Leber stark beansprucht und erhitzt. Da der Giftfilter des Körpers aber auch Erholung (Kühlung und Reinigung) benötigt, empfiehlt es sich mehrere Chrysanthemenblüten mit in den Feuertopf zu geben. Hierdurch wird die Leber bei weitem weniger stark beansprucht.

Ich stelle demnächst ein Bild von einem Hot Pot Festessen online. Viel Gemüse (ebenfalls kühl wirkend) und eine angemessene Menge an Fleisch(Warm bis Heiss wirkend -YANG) und Fisch (eher bis stark YIN), Meeresfrüchten (eher bis starkt YIN) und Sojaprodukten (Magen / Milz) runden ein solches Fest ab.

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Lebensmitteleinkauf

Wer gesund lebens möchte, muss auch bewußt einkaufen. Das ist natürlich bei der Vielzahl von Lebensmitteln nicht immer einfach. Mir ist wichtig: so wenig TK-Ware wie irgend möglich einkaufen. Versuchen Sie bitte immer frische Zutaten zu verwenden. Wenn sich die Zutatenliste eines Fertig-Produktes liest wie das Alphabet mit E ... und co lasse ich fast immer die Produkte im Regal stehen. Das unnatürliche Zutaten (also so von der Natur nicht bereitgestellte Zusätze) im Essen sein müssen, ist für mich nicht akzeptabel. Je mehr frisch, desto besser. Frisches Gemüse sollte jeden Tag auch frisch eingekauft werden. Je kürzer die Zeit von der Ernte bis in den Topf (oder Wok) vergeht, desto besser. Wer Bauernmärkte in der Nähe hat, kann hier von der Frische profitieren. Wer keinen Bauermarkt in der Nähe hat, nutzt das Angebot von Märkten oder Supermärkten mit einem gut angelegten Sortiment. 

Ich bin beruflich viel unterwegs und auch in Braunschweig regelmäßig. Hier gibt es z.B. im "Weissen Ross" Einkaufzentrum "Denns Biomarkt. Super Angebot und die Preise für einen reinen Biomarkt sind absolut in Ordnung. www.denns-biomarkt.de

Da es nur 2 Märkte von dieser Marke giebt, dürfte die Begeisterung in der Bevölkerung also auch noch steigerbar sein.

Wer also in Braunschweig lebt oder hier durchreist und die Möglichkeit hat sollte auf jeden Fall reinschauen. Ich selbst bin ca. 1 x die Woche im Center und gehe sehr gern dort einkaufen.

Sonntag, 19. Dezember 2010

Grundsätze der chinesischen Gesundheitsküche


In Europa gibt es andere Ansätze der ganzheitlichen Ernährung. Bereits vor 12.000 Jahren wurden die Weisheiten von Shen Nong in allen Bereichen des Reiches der Mitte verkündet. Maßhaltigkeit und Wissen waren das oberste Gebot. Nicht zu viel Essen und trinken, egal wovon. Zur rechten Zeit das rechte Essen zu sich zu nehmen und dadurch das Optimum an Kraft (Qi) aufzunehmen. Bereits in alter Zeit gab es „Hong Cha Jun“ – das rote Teegetränk – welches das beste Qi aus jeder Nahrung umwandelt. Bis in heutige Zeit ist „Hong Cha Jun“ in fast allen Ländern Asiens bekannt und wird geschätzt.
Wenn man im alten China traditionell kochte, so waren es immer mehrere Speisen. Meist hatte jede Speise ein bis drei Organe als Ziel, welche zu stärken waren. Größte Umsicht wurde bei jeder einzelnen Speise gegeben. Vielen Europäern ist diese Art der Zubereitung fremd. Jeder Mensch muss unterschiedlich genährt werden. In einer Familie gibt es viele Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher gesundheitlicher Gegebenheiten.  Somit kann in einem Essen mit 4-10 verschiedenen Gerichten jeder anwesende positiv genährt werden. Bestimmte Speisen sind mir verboten, jedoch ein anderer kann diese bedenkenlos essen und wird positiv in seiner Gesundheit unterstützt. Andere wiederum darf nur ich essen und ein anderer muss auf diese Speise verzichten. In der Vielfalt liegt auch hier die Kunst jedem am Tisch nur das Beste zu geben. Sun Zi (ein gelehrter Stratege aus alter Zeit)sagte einst: „Kenne Dich und kenne Deinen Feind und Du wirst in eintausend Schlachten nicht unterliegen.“
Bei der Ernährung gilt genau das gleiche. „Kenne deine körperlichen Stärken und Schwächen und Du kannst über 100 Jahre alt werden und dich dennoch bester Gesundheit erfreuen.“
– Ist das (k)ein lohnenswertes Ziel …

Dienstag, 14. Dezember 2010

粥 - zhōu - Congee - Reisbrei - das traditionelle Frühstück

In vielen Ländern wird morgens warm gegessen. Für die meisten Europäer ist das meist ein gruseliges Erlebnis, da hierzulande gern ein kaltes Frühstück eingenommen wird. Das warme Essen am Morgen hat viele Gründe und Vorteile.

Die Zeit zwischen 7 Uhr und 11 Uhr ist Magen/Milz zugeordnet. Da der Magen nicht durch kalte Nahrung überbeansprucht werden soll, sind warme oder gewärmte Speisen den kalten Speisen vorzuziehen. Ideal ist zhōu (Congee - Reisbrei) oder eine kräftigende Suppen. Verzichten sollte man auf stark fett- oder ölhaltige Speisen, da diese die Milz blockieren.

Viele Menschen leiden an kalten Händen und Füßen. Bereits nach kurzer Zeit von morgendlich warmen Speisen läßt hier die Schwäche von Magen/Milz geringer werden. Wenn "die Mitte" (also Magen/Milz) warm ist, so ist der ganze Körper gut gewärmt.



Zubereitung von zhōu aus Reis:

100g Klebreis / Rundkornreis - eine Reisart mit besonders viel Stärke
1 Liter Wasser - (wenn möglich gut gefiltertes Leitungswasser)

Optimalerweise nutzt man einen irdenen od. emaillierten Topf oder einen Reiskocher.
Reis und Wasser einfüllen und ca. 5 Stunden leise köcheln lassen. Wenn der Reis fast vollständig zerfallen ist, kann das zhōu gegessen werden. Man kann zur Stärkung von Magen/Milz noch Gou Qi Zi oder Da Zao zufügen. Ich persönlich gebe dazu ein wenig braunen Zucker oder Agavendicksaft mit in das Congee. Es schmeckt dann einfach wunderbar.

In Asien wird auch gern deftig gegessen zum Frühstück. Dann wird das Congee mit Fischbrühe oder Fleisch zusammen gegessen. Natürlich wird bei allen Menschen, die die ursprüngliche Medizin der Kaiser kennen, auf Schwein verzichtet. 

Ich glaube eigentlich, dass der deutsche Milchreis eigentlich ein zhōu aus den Fernhandelsreisen früherer Zeiten ist. Nur dass der zhōu hierzulande an den Geschmack der Europäer angepaßt wurde und statt Wasser für die Zubereitung Milch verwendet wurde. Die Verwendung von Milch jedoch, macht den gesundheitllichen Aspekt des zhōu komplett zunichte. Mit Milch zusammen gekochter Reis führt zu einer erheblichen Schleimbelastung der Milz.

Zur Kühlung der Leber können gelbe Mungobohnen zugefügt werden.

Montag, 13. Dezember 2010

Heutiges Mittagessen

Heute zum Mittag:
v.l.n.r.: Lauch und Zuckerschoten, Geflügelfleisch, Zucchini und Tomaten, Eierstich mit Lauch und Tomaten, Hühnerfleisch  mit Kresse dazu Reis





Sonntag, 12. Dezember 2010

Sun Zi Miao

Wer sich mit chinesischer Medizin beschäftigt, weiß das sich chinesischen Medizin und die richtige Ernährung nicht voneinander trennen lassen. Somit ist das Wissen um eine gesunde Ernährung die Basis für ein gesundes Leben. Sun Zi Miao, ein berühmter Arzt aus China , sagte sinngemäß, dass man zuerst alle Krankheiten versuchen soll mit Nahrungsmitteln zu heilen. Erst wenn dies nicht gelänge, solle man einen Arzt aufsuchen.

Winterlich: der Lammfond

Besorgen Sie wenn möglich frische Lammkeulen. Die Knochen müssen mit einem Küchenbeil aufgebrochen werden. In einem Kochtopf werden 4-6 Liter Wasser mit ca. 2-3 Kg Lammkeulen auf ca. 90° bis 95 Grad Celsius erhitzt. Wenn Schaum aufsteigt muss dieser mit einem Schöpflöffel abgeschöpft werden. Alles sollte für ca. 8 Stunden garen. Sollte sich wieder Schaum auf der Oberfläche bilden, muss dieser wieder abgeschöpft werden. Der Fond bleibt wunderbar klar in dieser Zubereitungsmethode.
Dieser Fond ist ideal für die Winterzeit. Im Winter benötigt der Körper mehr yang –Energie, da der Winter dem Wasser und somit der Kälte zugeordnet sind. Lammfleisch wird eine stark wärmende Energie im Bereich der Niere zugeordnet. Da die Suppe nicht gewürzt wird, ist sie eine ideale Basis für weitere Zubereitung oder eben auch die Basis für eine Suppe mit Einlagen. Idealerweise kann eine größere Menge zubereitet werden und eingeweckt werden.
Wer die Leber kühlen nöchte, nimmt etwa 0,5 L vom Fond in einen Topf und fügt ca. 5-10 weisse oder gelbe Chrysanthemen hinzu. Das ganze sollte ca. 15 Minuten langsam bei ca. 80 °C ziehen. Die Chrysanthemen werden anschließend herausgenommen und dieser Fond kann dann mit etwas Sojasauce verfeinert werden. Die Sojasauce wirkt auf die Nieren leicht kühlend und gleicht ein Übermaß an Hitze vom Lamm aus.
Für eine Stärkung von Magen und Milz können Bocksdornfrüchte oder Lyciumfrüchte in die Suppe kommen.

Samstag, 11. Dezember 2010

Der erste Beitrag...

in diesem Blog.

Willkommen, welcome, bienvenue, bienvenido, benvenute, 欢迎, いらっしゃいます。

Vieles in dem heutigen Leben ist einfach nicht mehr gut für uns. Wir leben schnell, essen schnell, arbeiten schnell. Das dies alles nicht besonders gut ist, weiß jeder. Doch nur die wenigsten wollen oder können sich aus sich selbst heraus so verändern, dass das Leben wieder in einem gesunden Ryhtmus abläuft.

Hier beginnt mein Wunsch das Wissen zu teilen, dass ich in über10 Jahre erlernt habe.

Die Basis für einen ausgeglichenen Menschen ist ein gesunder Körper. Die Ernährung ist die Basis für ein Leben in Gesundheit. Ich werde meine Rezepte mit Erklärungen zu der Wirkung aller Zutaten und der Gesamtwirkung einstellen.